Grüne Tomaten

Vor mehr als 30 Jahren kam ein Film in die Kinos, der heute zu den Klassikern des Frauenfilms gehört: Grüne Tomaten. Ein filmisches Kleinod, das die Emanzipation starker Frauen feiert und dem Zauber des Geschichtenerzählens ein liebevolles Denkmal setzt.

Die Macht inspirierenden Storytellings

Evelyn Couch, Prototyp der »frustrierten Ehefrau«, trifft bei einem Altenheimbesuch zufällig auf die schrullige Ninny Threadgoode. Diese erzählt ihr die Lebensgeschichte zweier beeindruckender Südstaatenfrauen in den 1930er-Jahren.

Idgie, unangepasst und rebellisch, und Ruth, gute Tochter, Ehefrau, später Mutter. Unterschiedlicher könnten zwei Persönlichkeiten nicht sein. Dennoch finden die beiden zusammen und eröffnen das Whistle Stop Café. Ihre Spezialität: gebratene grüne Tomaten. Bedroht von Ruths gewalttätigem Ex-Mann und dem Ku-Klux-Klan meistern sie gemeinsam ihr Leben mit Liebe, Humor und unerschütterlichem Willen.

Inspiriert durch Ninnys Geschichten nimmt Evelyn, tief in der Midlife-Crisis, ihr Leben in die Hand. Und heizt nicht nur ihrem ignoranten Ehemann ordentlich ein.

Ein Meisterwerk der
leisen Töne

»Grüne Tomaten« gehörte 1991 mit einem Einspielergebnis von 119 Mio. US-Dollar zu den weltweit umsatzstärksten Filmen. Ein Überraschungserfolg, der nur teilweise seinen hochkarätigen Darstellerinnen Jessica Tandy und Kathy Bates zu verdanken war.

Am oscarnominierten Drehbuch schrieb unter anderem die Autorin der Buchvorlage Fannie Flagg mit. Auch wenn Filme Bücher in ihrer Tiefe schwer erreichen, gelingt es der Adaption, den Kern der Geschichte einzufangen: für sich selbst und geliebte Menschen einzustehen, egal, wie schwierig die Umstände sind.

Regisseur Jon Avnet formte aus dem starken Drehbuch ein Meisterwerk der leisen Töne. Unterstützt durch den berührenden Soundtrack von Thomas Newman. Ein Film, der zunächst unscheinbar daherkommt, aber schnell seine Strahlkraft entfaltet. Eine gelungene Mischung aus Südstaaten-Melancholie und unbändiger Lebensfreude.

Grüne Tomaten | 1991 | Regie: Jon Avnet | Drehbuch: Fannie Flagg, Carol Sobieski | Musik: Thomas Newman | Writers Guild of America Award für das beste Drehbuch

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