Grundlagenwissen für Unternehmer
Bei der Planung einer Website begegnen Unternehmern Fachbegriffe, die nicht selbsterklärend sind. Die Domain z. B. bildet die Basis einer überzeugenden Unternehmensseite. Doch was ist eine Domain? Und worauf solltest Du bei der Registrierung achten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um Domains.
Eine Domain ist die Adresse Deiner Website, über die sie im Internet erreichbar ist, z. B. dieatemraeuber.de.
Aus technischer Sicht werden Websites über eine IP-Adresse aufgerufen und mit einem DNS-Server in eine nutzerfreundliche Adresse, die Domain, »übersetzt«.
Der Begriff »IP« bedeutet Internet Protokoll. Es handelt sich um eine Zahlenfolge, die Geräte eindeutig identifiziert. Für Websites erhält der Server, auf dem die Daten der Seite liegen, eine IP-Adresse. Laufen mehrere Websites über einen Server, erhalten diese dieselbe IP-Adresse. Steht einem Unternehmen ein eigener Server zur Verfügung, wird der Domain eine dedizierte IP-Adresse zugeordnet.
Es gibt zwei Standards für IP-Adressen: IPv4 und IPv6. Der Hauptunterschied liegt in der Länge der Zeichenketten und damit in der Menge verfügbarer Adressen. Zudem bietet IPv6 erweiterte technische Funktionen. Auf Deine Website hat der IP-Standard keinen Einfluss.
Die IP Version 4 (IPv4) ist seit 1981 der Standard für IP-Adressen. Eine IPv4-Adresse besteht aus vier 8-Bit-Zahlenblöcken, getrennt durch Punkte. Sie bietet insgesamt einen Adressraum von 32 Bits. Jede der vier Zahlenblöcke reicht von 0 – 255.
Eine IPv4-Adresse könnte z. B. lauten:
123.45.678.9
Dieser Standard ermöglicht bis zu 4 Milliarden eindeutige Adressen. Mit Blick auf die rasante Entwicklung der letzten Jahrzehnte wird klar, dass 4 Milliarden Domains nicht ausreichen.
Seit 1998 ist IPv6 (IP Version 6) der neue Internet-Protokoll-Standard. Er löst aber Version 4 nicht ab. Beide Versionen laufen parallel. Mit einem Adressraum von 128 Bits sind IPv6-Adressen viermal so lang wie IPv4-Adressen. Sie bestehen aus acht Hexadezimal-Blöcken, getrennt durch Doppelpunkte.
Eine IPv6-Adresse könnte z. B. lauten:
1234:5ab6:7cd8:90e1:23a4:5b67:8cd9:012e
IP-Adressen der Version 6 sind alphanumerisch, bestehen also aus Zahlen und Buchstaben. Insgesamt sind mit IPv6 340 Sextillionen (eine Zahl mit 39 Nullen) Adressen verfügbar.
In der Informatik bedeutet DNS »Domain Name System«. DNS-Server sind in erster Linie dafür zuständig, eine Domain in eine computerfreundliche IP-Adresse umzuwandeln und umgekehrt. Sie funktionieren wie ein Telefonbuch. Auf der einen Seite steht ein Name, auf der anderen eine diesem Namen zugeordnete Nummer.
Indem DNS-Server diese Aufgabe übernehmen, müssen sich Internetnutzer keine Zahlenreihen merken, sondern nutzen einfach den einprägsamen Domainnamen. Ohne diese Funktion wäre das Internet wohl ein Flop geworden.
Eine Domain liest sich entgegen den Sehgewohnheiten von rechts nach links. Sie besteht aus mindestens zwei, maximal drei Abschnitten, getrennt durch Punkte.
Eine Top-Level-Domain steht am Ende einer Adresse. Es gibt zwei Arten von TLDs:
Generische Top-Level-Domains wurden in den letzten Jahren erweitert, z. B. durch »shop«, »gmbh« oder »app«. Insgesamt gibt es weit über 200 Domainendungen. Einige nutzen ausschließlich bestimmte Institutionen, wie die Endung »museum«.
Für deutsche Unternehmen sind TLDs wie
gängig. »com« ist die weltweit am häufigsten genutzte Top-Level-Domain. Je nach Branche stehen auch individuelle Domainendungen zur Verfügung, wie »travel«, »restaurant« oder »software«.
Welche TLD für ein Unternehmen passend ist, hängt von der Zielgruppe ab. International tätige Firmen entscheiden sich eher für eine »com«-Domain. Unternehmen mit Kunden aus der DACH-Region bevorzugen die geografischen Domains »de«, »ch« oder »at«.
Sich als deutsches Unternehmen für eine »de«-Top-Level-Domain zu entscheiden, hat zudem einen Vorteil für die mobile Nutzung. Viele Smartphones besitzen standardmäßig in der Browser-Tastatur eine »de«-Taste. Nutzer müssen die Top-Level-Domain nicht manuell eingeben. Dies spart nur einen Arbeitsschritt, kann aber unbewusst Einfluss auf das Nutzerverhalten haben. Da 2022 laut Statista 87 % der Nutzer mit dem Smartphone im Internet surften, lohnt es sich, mit der mobilen Optimierung schon bei der Auswahl der Top-Level-Domain zu beginnen.
Wer verhindern möchte, dass die Konkurrenz dieselbe Adresse mit anderer Top-Level-Domain übernimmt, registriert mehrere Domains und leitet sie mit einer 301-Weiterleitung auf die Hauptseite. Du kannst z. B. die Adressen firmenname.de, firmenname.com und firmenname.biz buchen und leitest alle Domains auf firmenname.de um.
Die Wahl der Top-Level-Domain hat übrigens keinen Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung Deiner Website. Auch neue Endungen wie »berlin«, »saarland« oder »software« indexiert Google laut eigener Aussage gleichrangig.
Die Second-Level-Domain ist der individuell gewählte Name der Domain, z. B. der Unternehmensname. Lautet die Adresse firmenname.de, ist »firmenname« die SLD.
Die maximale Länge einer Second-Level-Domain beträgt 63 Zeichen. Eine Wunschdomain wie ich-verkaufe-ein-tolles-produkt-schau-doch-mal-auf-meine-website.de kannst Du also nicht registrieren. Eine SLD soll einprägsam und kurz sein. So bleibt Deine Website im Gedächtnis. Und erleichtert mobilen Nutzern die Eingabe der Adresse.
Für Unternehmen mit einem Firmennamen, für den mehrere Schreibweisen existieren wie Meyer (Meier, Maier, Mayer), empfiehlt es sich, mehrere SLDs zu nutzen. Registriere alle Schreibweisen und leite sie auf die richtig geschriebene Domain weiter. Dieses Vorgehen bietet sich auch für Firmennamen mit Umlauten oder hohem »Verschreibpotenzial« an.
Die Third-Level-Domain, auch Subdomain genannt, steht am Anfang einer Internetadresse. Sie ist im Gegensatz zu den anderen Domainabschnitten nicht notwendig.
Unter einer Subdomain lassen sich in Design, Inhalt und Funktion unabhängige Unterseiten veröffentlichen. Möchtest Du eine eigenständige Seite für Deinen Topseller erstellen, bietet sich z. B. die Domain topseller.firmenname.de an.
Zusätzlich zu den drei Teilen der Domain sind beim Aufruf einer Website zwei Merkmale sichtbar. Manche Internetseiten nutzen das Präfix »www« (World Wide Web). Dieses ist heute nicht mehr notwendig. Unumgänglich ist allerdings ein SSL-Zertifikat. Dieses erkennst Du am Kürzel »https://« in der Adresse. Es handelt um ein sicheres Übertragungsprotokoll. In unserem Beitrag »WordPress Sicherheit« erfährst Du mehr.
Herauszufinden, ob eine Wunschdomain noch frei ist, ist einfach. Gib die gewünschte Adresse in die Domainsuche eines Hosters ein oder nutze die Domainabfrage der DENIC für deutsche Top-Level-Domains. Für internationale Adressen ist die ICANN zuständig.
Die DENIC (Deutsches Network Information Center) sorgt dafür, dass Second-Level-Domains für alle »de«-Adressen nur einmal vergeben werden. Registrierst Du eine Domain über einen Hoster, wirst Du bei der DENIC als Inhaber eingetragen. Laut der DENIC-Domainstatistik 2021 sind mehr als 17 Millionen »de«-Adressen registriert.
Wer eine Domain registriert, kauft diese nicht, sondern »mietet« sie für einen monatlichen Betrag. Für die Domainendung »de« beträgt dieser teils wenige Cent bzw. sind Domains in zahlreichen Webhosting-Paket kostenlos enthalten.
Die Registrierung ist simpel. Zuerst checkst Du, ob die Wunschdomain verfügbar ist. Ist sie noch frei, kannst Du sie über einen Hoster registrieren. Der Kaufvorgang funktioniert wie in einem Onlineshop. Nach dem Kauf bestätigt der Hoster nach kurzer Zeit den Eintrag bei der DENIC. Benötigst Du die Domain nicht mehr, kannst Du beim Hoster kündigen. Der »Mietvertrag« läuft aus und die DENIC gibt die Adresse wieder frei.
Alle »de«-Domains unterliegen den Domainrichtlinien der DENIC. Es gelten folgende Vorgaben für Second-Level-Domains:
Eine Domain besteht aus ASCII-Zeichen: 26 lateinischen Buchstaben, 9 arabischen Ziffern und Bindestrichen. Seit einigen Jahren sind Umlautdomains, sogenannte IDNs (internationalisierte Domainnamen), erlaubt, die Umlaute und Sonderzeichen enthalten. Diese können aber viele Programme nicht lesen. Für Unternehmenswebsites eignen sie sich daher (noch) nicht.
Zudem ist es nicht möglich, Umlaute in E-Mail-Adressen zu verwenden. Domainbezogene Mail-Adressen müssen daher den ASCII-Standards entsprechen.
Unternehmen, dessen Firmenname Umlaute enthält, sollten in den sauren Apfel beißen und sich für die Versionen »ue«, »ae« oder »oe« entscheiden. Unsere Domain lautet beispielsweise dieatemraeuber.de. Wir haben zusätzlich die Domain dieatemräuber.de registriert und leiten diese auf dieatemraeuber.de weiter.
Möchtest Du eine Unternehmensmarke aufbauen, bietet sich Dein Firmenname als Domain an. Apple nutzt z. B. die Adresse apple.com. Für die meisten Unternehmen ist diese Wahl passend.
Je nach Branche ist es sinnvoll, den Firmennamen um ein Merkmal zu ergänzen, das potenziellen Kunden und Google hilft, die Leistungen einzuordnen. Das Gartenbauunternehmen »Frühlingsgrün« könnte sich für die Domain fruehlingsgruen.de entscheiden. Oder die Leistung ergänzen, z. B. mit der Adresse fruehlingsgruen-gartenbau.de.
Für stationäre Geschäfte bietet sich eine geografische Einordnung an. So könnte das Schuhfachgeschäft »Zehenliebe« in Stuttgart z. B. den Domainnamen zehenliebe-stuttgart.de wählen. Oder sich für die Kombination aus generischen und geografischen Begriffen entscheiden, beispielsweise schuhe-stuttgart.de.
Eine Domain-Registrierung ist der erste Schritt zur Unternehmenswebsite. Zusätzlich brauchst Du Speicherplatz, um alle Daten der Internetseite zu hinterlegen. Diese buchst Du bei einem Hoster. Hier erfährst Du mehr.
Die Begriffe Domainumzug und Domainwechsel ähneln sich, haben aber eine unterschiedliche Bedeutung. Ein Domainumzug funktioniert wie im echten Leben. Ein Domaininhaber schnappt sich seine Website und wechselt die »Wohnung«, virtuell gesehen den Hoster. Im Gegensatz zur Realität bleibt die Adresse allerdings gleich.
Bei einem Domainwechsel ändert sich die Adresse der Website. Erscheinungsbild und Hoster bleiben meist gleich. Ein Domainwechsel lässt sich leicht umsetzen. Du registrierst eine neue Adresse und der Hoster richtet eine Weiterleitung von der alten zur neuen Domain ein. Ändert sich z. B. Dein Unternehmensname, kannst Du schnell von firmenname.de auf neuer-firmenname.de wechseln.
Mit der Unternehmenswebsite die Zielgruppe anzusprechen, beginnt schon mit der Auswahl der Domain. Gern unterstützen wir Dich bei Domainwahl, Registrierung, Domainumzug oder -wechsel.
Vereinbare direkt einen Termin für ein erstes Gespräch.
Oder gib uns einfach ein Zeichen via Telefon 07131 1240396 oder E-Mail an hallo@dieatemraeuber.de.
